Gott begegnen

Da sagte Jesus: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Wie glücklich können sich erst die schätzen, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!«

Johannes 20:29

Thomas war ein Jünger Jesu. Da er sich nach der Kreuzigung von Jesus von den Jüngern trennte, hatte er leider nicht mit bekommen, dass Jesus am dritten Tag wieder auferstanden ist. Als ihm die anderen Jünger ihm erzählen: »Wir haben den Herrn gesehen!« , zweifelte Thomas und erwiderte: »Das glaube ich nicht! Ich glaube es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen.« Johannes 20:25 

Neulich hatte ich ein Gespräch mit einer Person, was mich dazu veranlasst hat einen Beitrag zu posten. Dabei ging es unter anderem um einen alten Blogbeitrag von mir. Darin schreibe ich: „Ich bin christlich aufgewachsen und wusste bereits in zartem Alter, dass ich mit Jesus an meiner Seite unschlagbar bin. Menschen, die später zum Glauben gekommen sind, wünschen sich vielleicht, auch so aufgewachsen zu sein. (…) Doch schon oft beneidete ich diejenigen in der Kirche, die durch ein krasses Erlebnis Gott begegnet sind und so zum Glauben gefunden haben. Davon konnte ich nur träumen. Mein Leben und mein Glaube ist langweilig im Gegensatz zu jenen Menschen.“ Gott und die Welt – Blogbeitrag 2019

lm laufe der letzten Jahren haben sich meine Ansichten nicht grundsätzlich verändert. Noch immer ertappe ich mich dabei, wie ich mir von Gott einen Beweis von seiner Gegenwart wünsche. Wenn mich jemand fragen würde warum ich glaube, könnte ich keine vollumfängliche und überzeugende Antwort geben. Ich habe keinen Beweis, ich kann nur von meinen Erfahrungen und kleinen Erlebnissen erzählen, die man auch als Zufall abstempeln könnte. Und in solchen Momenten habe ich das Gefühl, mein Glaube könnte lau wirken. Ich glaube an Gott, obwohl ich ihn nicht sehe und obwohl ich ihn manchmal nicht spüre und obwohl ich kein krasses Erlebnis mit ihm habe.

Thomas ging es ähnlich. Er forderte einen Beweis für die Auferstehung Jesus. Und Jesus antwortete ihm. Wir lesen im Johannes 20:26-29: Acht Tage später hatten sich die Jünger wieder versammelt. Diesmal war Thomas bei ihnen. Und obwohl sie die Türen wieder abgeschlossen hatten, stand Jesus auf einmal in ihrer Mitte und grüßte sie: »Friede sei mit euch!« Dann wandte er sich an Thomas: »Leg deinen Finger auf meine durchbohrten Hände und sieh sie dir an! Gib mir deine Hand und leg sie in die Wunde an meiner Seite! Zweifle nicht länger, sondern glaube!« Thomas antwortete: »Mein Herr und mein Gott!« Da sagte Jesus: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Wie glücklich können sich erst die schätzen, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!«

Thomas konnte kaum glauben, dass Jesus wusste was er sich vor ein paar tagen so sehr gewünscht hatte, sodass von Jesus Auferstehung überzeugt war. Er hat ihm genau den Beweis geliefert, welcher er verlangt hat. Doch das schönste an dieser Bibelstelle finde ich die Aussage von Jesus: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Wie glücklich können sich erst die schätzen, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!«

Aus diesem Grund gefällt mir die Geschichte von Thomas sehr gut. Obwohl er schon lange mit Jesus unterwegs war dürfen wir auch mal Zweifeln Jesus sieht diese Zweifel und antwortet dir. Er begegnet dir. Doch Jesus geht noch einen Schritt weiter. Er spricht zu den Menschen, welche immer schon an ihn geglaubt haben. Welche in einer behüteten christlichen Familie aufgewachsen sind, zu jenen die einfach schon immer geglaubt haben: Wie glücklich können sich erst die schätzen, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!

Ein kleines Dessert

Auf meiner Recherche bin ich unter anderem auf dieses Video gestossen. Dies möchte ich abschliessend noch mit dir teilen. Es geht um spektakuläre Begegnungen mit Gott. Besonders der Aussage in der Minute 13 kann ich voll und ganz zustimmen: „Du hast was erlebt, wonach ich mich so sehr sehnen würde.“ Und ich glaube, es geht ganz vielen Menschen genau so. Trotzdem ist es wunderschön, diese Geschichten zu hören und so über die Vielfältigkeit, Grösse und Echtheit von Gott zu staunen.

Was denkst du?

Hier findest du einige Fragen, über die du mal für dich nachdenken kannst. Ich würde mich auch über den ein oder anderen persönlichen Kommentar freuen!

  • Kennst du dieses Gefühl von einem unspektakuläre Glauben? Wie gehst du damit um?
  • Wo und wie ist dir Gott schon einmal begegnet?
  • Hast du von Gott schon einmal einen Beweis gefordert? Hat er dir geantwortet?

Ein Kommentar bei „Gott begegnen“

  1. Ich kann das Gefühl eines unspektakulären Glauben nachvollziehen. Ich bin nicht christlich Aufgewachsen, doch der Glaube ist für mich bei Weitem auch kein Selbstläufer. Gerade in einem Umfeld von hauptsächlich „nicht Christen“ kommen bei mir manchmal Zweifel auf und ich stelle mir die Frage: Was habe ich als Christ denen voraus, die nicht glauben? Meine Antwort ist: Nichts und doch alles. Nichts im bezug darauf das ich wie im 1.Petrus 2:11 beschrieben als Fremder in dieser Welt mich vor den Verlockungen dieser Welt hüten soll und ohne Bürgerrecht auf dieser Erde bin. Alles, indem ich im festen Glauben bin, dass mein Zuhause bei Gott dem Schöpfer ist und ich nichts tun muss und auch nicht kann, ausser anzuerkennen, dass Jesus am Kreuz für meine Sünden gestorben ist und ihm Nachzufolgen. Durch den Heiligen Geist kann ich heute schon ein Teil des Himmels auf Erden erleben. Dies ist nicht die Hauptsache meines Glaubens, doch ich brauche diese Bestätigung immer wieder um neue Kraft zu schöpfen für meine Aufgabe hier auf der Welt die ich nicht aus eigener Kraft bewältigen kann sondern nur durch die Gnade Gottes.
    Ich schreibe diesen Kommentar, da ich ein Lied gehört habe, welches meiner Meinung nach die Gedanken deines Blogposts sehr gut wiederspiegelt. Das Lied heisst Miracle von JJ Heller

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