Über Gott und die Welt reden. Wer kennt diese Redewendung nicht? Die Franzosen sagen: „Parler de tout et de rien.“ Im Englischen heisst es: „talk about everything under the sun.“ Das Sprichwort bedeutet nichts anderes, als über nichts Bestimmtes bzw. über alles Mögliche zu reden. Doch was, wenn wir über Gott und die Welt reden und dies ganz konkret? Was ist deine Meinung zu Gott und die Welt?
Warum möchte ich über Gott und die Welt schreiben? In den letzten Wochen habe ich mir viele Gedanken über mich und mein Leben gemacht. Was ich will und was mich glücklich macht. Dabei spielt der Glaube für mich eine wichtige Rolle. Ich bin christlich aufgewachsen und wusste bereits in zartem Alter, dass ich mit Jesus an meiner Seite unschlagbar bin. Menschen, die später zum Glauben gekommen sind, wünschen sich vielleicht, auch so aufgewachsen zu sein. Behütet von Eltern, die für einen beten, die Geschichten aus der Bibel erzählen und die wissen, was für ein kostbares Geschenk ihr Kind für sie ist. Ja, es war eine wunderbare und unbeschwerte Zeit. Doch trotz all dem kann ich nicht von mir behaupten, dass mein Glaube stark und entschlossen ist.
Im Gegenteil. Oft ist es mir peinlich zu den Christen gezählt zu werden. Mir fällt es schwer zu sagen: „Ich bin Christ.“ Mit diesen Worten fühle ich mich eingeengt und in eine Schublade eingesperrt. Ich will nicht so einen Glauben und ich bin fest davon überzeugt, dass der Glaube an Gott nicht so ist!
Think outside the Box! Mein Glaue soll frei sein und diese Freiheit soll ansteckend sein. Schon oft beneidete ich diejenigen in der Kirche, die durch ein krasses Erlebnis Gott begegnet sind und so zum Glauben gefunden haben. Davon konnte ich nur träumen. Mein Leben und mein Glaube ist langweilig im Gegensatz zu jenen Menschen. Na toll! Nur weil ich Gott mein Leben lang kenne, wird er bei mir nie ein solches Wunder vollbringen…
Als gläubiger Christ ist das Leben nicht besser oder einfacher. Die Gedanken im Kopf tanzen wild umher. Selbstzweifel, Unruhe, Ungewissheit und Zweifel verfolgen jeden Menschen.
Was mit in meinem Glauben immer wieder aufs Neue bewusst geworden ist, ist die Gewissheit das ich wertvoll und angenommen bin. Gott kennt mich und meine Schwächen und begegnet mit Tag für Tag. Vielleicht nicht in einem Lichtblitz der mein Name in den Himmel schreibt, aber in kleinen, für andere unbedeutenden Dinge. Zum Beispiel durch ein Feuer, das im Chminée brennt, dem ich stundenlang zuschauen könnte oder wenn unsere Katze sich am Morgen an mich kuschelt und mir nicht von der Seite weicht. Oder schlicht und einfach wenn mir jemand danke sagt für das was ich getan habe.
Der Glaube soll für mich Freiheit sein. Was bedeutet dies nun für mein Leben? Ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung. Und ich werde auch nie die richtige Antwort darauf haben. Aber ich weiss, dass ich mit Gott an meiner Seite unbesiegbar bin.