Mit Kindern eine halbe Stunde Kraftübungen durchzuführen, kann eine enorme Herausforderung sein. Dabei können viele Gründe mitspielen. Die Turnerinnen und Turner sind abgelenkt von den andern Athleten, Schulgspändli müssen den neusten Klatsch und Tratsch austauschen, hast du eine neue Gruppe, so fordern sie dich in manchem heraus, um deine Grenzen zu testen. Dies ist nich immer einfach und kann sehr Nervenaufreibend sein.
Wie kann man als Leiter oder Leiterin, trotz den Herausforderungen sich durchsetzen und ein Programm so gestalten, sodass die Kinder nicht über- oder unterfordert werden?
Ein Erfolgreiches Training bedeutet für mich:
– Die Turnerinnen und Turner machen Fortschritte durch intensives Training
– Übungen werden korrekt ausgeführt
– Die Turnerinnen und Turner sind konzentriert
– Für mich das Wichtigste: Die Turnerinnen und Turner sind motiviert!
Wie du diese Ziele erreichen kannst ist unterschiedlich. Es gibt verschiedene Führungsstile. Dieser ist oft von der Persönlichkeit abhängig.
Ein Programm, welches sich bei mir bereits mehrmals als positiv herausstellte, sind kleine Wettkämpfe, bei denen die Turnerinnen und Turner gegeneinander antreten. Da besonders jüngere Kinder den Ansporn haben, besser als seine Freunde zu sein, wird das Training automatisch Intensiver. Aber Achtung! Dabei sollte auf die Gruppenkonstellation geachtet werden. Es ist ein Unterschied, ob die Gruppe 4 oder 10 Personen aufweist. Auch ob alle in der Gruppe auf demselben Niveau sind oder ob man Anfänger und Fortgeschrittenen in einer Gruppe hat. Auch das Alter und Reife der Kinder spielt bei der Vorbereitung eines Wettkampfes eine Rolle.
Die Teilnehmer des Wettkampfes (ob einzeln, zu zweit oder in Gruppen) sollten in etwa gleich stark sein und fair aufgeteilt werden. Am besten ist es, wenn auch die schwächsten Kinder die Chance haben zu gewinnen.
Im Folgenden habe ich einige Wettkampfideen zur Inspiration aufgeschrieben.
- Alle gegen Alle:
- Wer kann am längsten im Handstand stehen: Hier kann je nach können die Übung erschwert oder erleichtert werden. Zum Beispiel müssen die Anfänger den Handstand an der Wand machen, die Fortgeschrittenen dürfen die Hände bewegen und mit den Füssen ausbalancieren, wobei die höchste Kategorie an Ort und Stelle in einer korrekten Handstandposition sein müssen. Die Regeln können individuell festgelegt werden
- Wer kann am längsten die Plank (auch Unterarmstütz genannt) halten: Es ist erstaunlich, das dabei jüngere dabei sehr gut abschneiden können.
- In Zweiergruppen:
- Parcours absolvieren: Die stärkste und die schwächste Person müssen zusammen antreten. Zusammen absolvieren sie einen Parcours in einer bestimmten Zeit. Welche Zweiergruppe ist am schnellsten?
- 1 gegen 1: Die Kinder dürfen wählen, mit wem sie in die Gruppe wollen. Somit sind sie meist mit ihrer Kollegin im Team. Nun müssen diese Gegeneinander antreten. Zum Beispiel muss die erste Person 5 Runden laufen, während die zweite Person in der Mitte möglichst viele Wiederholungen einer zuvor bestimmten Übung absolviert. Danach wird gewechselt und die erste Person macht die Übungen, während die zweite Person 5 Runden läuft. Wer hat mehr Wiederholungen der Übung erreicht?
- Zwei Gruppen:
- Stafette: Die Gruppen müssen möglichst gleichstark aufgeteilt sein. Um eine Stafette schnell zu planen, überlege dir ein Oberthema und mache die Übungen dazu. Zum Beispiel: Schnelligkeit, Rumpfstabilität, Flink, Beweglichkeit, etc.
- Alle gegen Einen:
- Das Team tritt gegen den Trainer an. Die Gruppe schätzt, wie viel Mal sie zusammen Seilspringen in einer Minute. Der Trainer schätzt auch. Es wird eine Minute gesprungen und alle zählen, wie oft mal sie gesprungen sind. Alle Zahlen werden zusammengerechnet. Wer hat genauer geschätzt, der Trainer oder das Team?